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Logistik-Lösungen

Vakuumheber optimiert die Beladung von Richtmaschinen27.04.2014

Ob magnetisch oder nicht, ist dem JumboErgo egal

Spannungen und Unebenheiten im Blech wirken sich negativ auf die reibungslose Weiterverarbeitung aus. Präzisionsrichtmaschinen von Arku gleichen diese Ebenheitsfehler aus und sorgen für bessere Ergebnisse in Folgeprozessen. Jetzt hat Arku auch die Be- und Entladung seiner Maschinen optimiert. Seit Kurzem wird im Richtzentrum der Vakuumschlauchheber JumboErgo eingesetzt.

Spannungen und Unebenheiten im Blech können unterschiedliche Ursachen haben. Ob Restspannungen aus dem Walzprozess, mechanische wie thermische Trennverfahren oder Wärmeeinwirkung, in jedem Fall wirken sie sich negativ auf die anschliessende Weiterverarbeitung aus. So können beispielsweise beim Biegen Winkligkeitsfehler und beim Schweissen Verformungen auftreten. Die Folgen sind aufwendige Nacharbeiten, längere Durchlaufzeiten und im schlimmsten Fall erhöhter Ausschuss. Um dies zu verhindern, müssen Bleche gerichtet werden. Was früher mit Hammer und Flamme sehr langwierig und anspruchsvoll war, erledigen heute hochmoderne Richtmaschinen schnell und zuverlässig. Die Arku Maschinenbau GmbH mit Sitz in Baden-Baden ist der weltweit führende Hersteller solcher Präzisionsrichtmaschinen. An seinen drei Standorten in Baden-Baden, Cincinnati (USA) und Kunshan (China) bietet das 1928 gegründete Unternehmen ausserdem Lohnrichtarbeiten an. Auf den Arku-Maschinen bearbeiten die Richtmeister im Kundenauftrag unterschiedlichste Teile und Platinen von 0,15 bis 35 mm Dicke.

Minutenlange Be- und Entladung
Während der eigentliche Richtprozess in wenigen Sekunden abläuft, dauert die Be- und Entladung der Maschinen oft Minuten. Arku setzte bislang auf eine Handhabungslösung mit Magneten. «Diese Lösung war sehr zeitaufwendig und umständlich. Ausserdem richten wir auch nicht-magnetische Bleche. Die bis zu 110   Kilogramm schweren Teile mussten dann von Hand gehoben werden. Das nahm bis zu zehn Minuten in Anspruch und brachte eine erhöhte Verletzungs- und Beschädigungsgefahr mit sich», schildert Alexander Enke, Leiter des Arku-Richtzentrums. Darüber hinaus häuften sich Anfragen von Kunden, die ihrerseits nach einer optimalen Handhabungslösung suchten. Also nahmen die Verantwortlichen das Thema unter die Lupe und schauten sich nach einer Alternative um.

Analyse vor Ort
Auf der Euroblech 2012 trat man mit den Vakuumspezialisten von Schmalz in Kontakt. Alexander Enke informierte sich am Stand des Glattener Unternehmens über deren Handhabungslösungen. Schon bald darauf waren die Schmalz-Experten zu Gast in Baden-Baden. Gemeinsam wurden vor Ort im Arku-Richtzentrum die Verhältnisse analysiert und Anforderungen definiert. Bleche mit unterschiedlichen Massen und Gewichten sollten schnell, ergonomisch und flexibel gehandhabt werden – eine Aufgabenstellung, wie gemacht für die Vakuumschlauchheber Jumbo von Schmalz.

Der JumboErgo 110 machte das Rennen
Die Wahl fiel schliesslich auf den Vakuumschlauchheber JumboErgo 110 für Traglasten bis 110 Kilogramm. Ein Drehgriff erlaubt die ergonomische und feinfühlige Steuerung der Auf- und Abbewegung. Das Vakuumgebläse arbeitet mit einer Nennleistung von 4 Kilowatt und kann per Funkfernsteuerung SRC ein- und ausgeschaltet werden. Das hilft, Energiekosten zu sparen. Die SRC selbst wird mittels einer Solarzelle im Bedienelement betrieben. Zum sicheren Greifen der Blechteile verfügt der JumboErgo über einen Doppelsauggreifer FM. Dieser eignet sich auch für Werkstücke, bei denen eine hundertprozentige Saugflächenbelegung nicht möglich ist. Das ist dann der Fall, wenn Bleche Löcher und Aussparungen aufweisen. Durch einen Schnellwechseladapter können weitere Sauggreifer fix und ohne Einsatz von Werkzeugen adaptiert werden. Eine spezielle Belüftungseinheit sorgt für das einfache Ablösen luftdichter Werkstücke vom Sauggreifer.

Kombination mit Aluminium-Säulenschwenkkran
Der Vakuumschlauchheber JumboErgo 110 arbeitet an einem Aluminium-Säulenschwenkkran mit einer Traglast von ebenfalls 110 Kilogramm und einer Auslegerlänge von 6 Meter. Den immer wichtiger werdenden ergonomischen Anforderungen trägt die Eigenentwicklung von Schmalz durch guten Leichtlauf und geringe Anfahrkräfte Rechnung. Der Bediener kann selbst schwere Bleche spielend leicht und darüber hinaus sehr leise verfahren. Zum Lieferportfolio von Schmalz gehörte auch eine Schalldämmbox und eine Befestigungskonsole für das Vakuumgebläse.

Schont Bleche und Rücken
Obwohl die Handhabungslösung erst seit September 2013 im Einsatz ist, hat sie das Blechhandling bei Arku in mehrfacher Hinsicht deutlich verbessert. Der Bediener muss künftig nicht mehr auf mögliche Lochungen oder Aussparungen im Blech achten. Auch das Material
spielt keine Rolle mehr. Alexander Enke: «Mit dem Schlauchheber können wir sämtliche Bleche zuverlässig und sicher bewegen. Eine Unterscheidung zwischen magnetischen und nicht-magnetischen Teilen ist nicht mehr notwendig, geschweige denn der mühevolle Einsatz unserer Mitarbeiter beim Heben.» Zur Bedienung der Anlage reicht ein Mitarbeiter aus. Selbst schwere Bleche können mit dem JumboErgo rückenschonend und positionsgenau in der Mitte der Rollenbahn abgelegt und wieder aufgenommen werden. Weiterer Pluspunkt: Der Vakuumheber greift die Bleche besonders schonend. So werden neuerliche Beschädigungen nach dem Richten vermieden.

Bis zu 20 Prozent Zeiteinsparung
Schon nach einer relativ kurzen Einsatzzeit des Vakuumhebers stand für Alexander Enke fest: «Durch die Schmalz-Lösung erzielen wir gegenüber dem Handling per Magneten eine Zeiteinsparung von bis zu 20 Prozent.» Mit den positiven Resultaten hält der Baden-Badener Maschinenbauer nicht hinterm Berg: Das Gerät wird auch zu Demonstrationszwecken für Kunden eingesetzt. Alexander Enke: «Dass wir die Lösung unseren Kunden weiterempfehlen, ist der beste Beleg für unsere Zufriedenheit.»


Mit dem Vakuumschlauchheber JumboErgo 110 von Schmalz vereinfacht die Arku Maschinenbau GmbH die Blechbestückung ihrer Richtmaschinen.


Zur kompletten Handhabungslösung gehört ein leichtgängiger Aluminium-Säulenschwenkkran mit ebenfalls 110 kg Traglast. (Quelle: Schmalz GmbH)

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